Durch den Anstieg der Temperatur und die Zunahme an Sommer- und Hitzetagen, wird das Thema vor allem bei älteren Menschen auch im Waldviertel zunehmend wichtiger. Die körperliche Anfälligkeit gegenüber Hitzestress ist hoch, wenn Blutzirkulation und Transpiration nur erschwert erhöht werden können, um den Körper bei Hitzeeinwirkung kühl zu halten. Davon betroffen sind besonders ältere Menschen und Kinder, sowie Personen mit einschlägiger Vorerkrankung.
Da länger andauernde Hitze im Waldviertel bis vor einigen Jahren eher die Ausnahme darstellte, haben besonders ältere Menschen kaum Erfahrungen und Strategien aufgebaut, wie sie mit dieser zusätzlichen Belastung umgehen sollen. 27 % der Bevölkerung sind älter als 60 Jahre, bis 2050 wird diese Zahl noch beträchtlich ansteigen.
Im Rahmen dieser Maßnahme wird der Zielgruppe das Thema „Gesundheit im Klimawandel“ bei bestehenden Veranstaltungen & Treffen nähergebracht. Darüber hinaus werden die Flyer „Gesund trotz Hitze“ vom Umweltbundesamt und dem Klima- und Energiefonds verteilt.
Auch die Zahl der Personen, welche durch 24-Stunden-Pflegekräfte gepflegt werden, nimmt in der Region ständig zu. Da viele dieser Pflegekräfte nur über eingeschränkte Deutschkenntnisse verfügen, werden Informationsmaterialien auch in der Muttersprache der Pflegekräfte erstellt. Dazu wird im Vorfeld erhoben, aus welchen Ländern die Pflegekräfte zum überwiegenden Teil kommen.
Maßnahme:
Da diese Maßnahme auch in einer anderen KLAR! Region geplant ist (KLAR! Weinviertel Süd), findet nach der Erhebung ein Abstimmungstreffen statt. Dabei wird analysiert, in welchen Sprachen die Informationsmaterialien erstellt werden sollen und welche Region welche Sprache übernimmt. Danach werden die Materialien auch anderen Regionen zur Verfügung gestellt.
Neben diesen bewusstseinsbildenden Aktivitäten ist aber vor allem der Ausbau des sozialen Netzwerkes und der Nachbarschaftshilfe zentral.
Dazu soll im Rahmen dieser Maßnahme die Initiative „Gute Nachbarschaft rettet Leben!“ eingebunden werden. Dabei findet ein Netzwerk-Aufbau für Notfälle im Bereich Herz-Kreislauf-Beeinträchtigung statt, welches auch bei Katastrophen (Black-out, Eisbruch, usw.) rasch aktiviert werden kann.
•Aufbau des Ersthelfer*innen Netzwerkes:
Ein tragfähiges Netzwerk beruht auf Vertrauen, welches nur langfristig aufgebaut werden kann. Grundlage dafür ist das Sich gegenseitige Kennen. Ziel ist es daher in jedem Dorf/in jeder KG 1-2 Ersthelfer*innen zu installieren. Um das Potenzial an Ersthelfer*innen zu steigern, wird neben der Informationskampagne in jeder Gemeinde ein 16-stündiger Erste-Hilfe-Kurs organisiert und beworben.
Danach werden jährlich zwei bis vier (je nach Bedarf) offene Treffen organisiert, bei denen Einsätze besprochen werden und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. Dabei werden auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit thematisiert und vorbeugende Maßnahmen besprochen. Zusätzlich werden die Ersthelfer*innen mit einem KLAR! Erste-Hilfe-Notfallset ausgestattet, welches bei den Treffen aufgefüllt werden kann.
•Nutzung einer Alarmierungs-App:
Über die Team Österreich-App werden registrierte Ersthelfer*innen über einen Notfall in ihrer Nähe informiert. Ist es dem Ersthelfer möglich zum Notfall zu gelangen, meldet er dies über die App der Notrufzentrale und wird anschließend von der App direkt zum Notfall geleitet. Dort unterstützt er die Person, welche den Notruf abgesetzt hat, bei der Durchführung der Erste Hilfe Maßnahmen bis die Rettung oder/und der Notarzt eintreffen.
Alle Personen, die einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, können sich bei der App registrieren und so zu Ersthelfer*innen werden. Diese Möglichkeit soll in der Region über unterschiedliche Aktivitäten bekannt gemacht werden.